Ausbaustrecke Berlin–Dresden

DB InfraGO AG / Mathias Oestreich

Erfolgreiche Umsetzung der ersten Baustufe bis 2020

Die ersten Bauarbeiten zum Umbau der Strecke zwischen Berlin und Dresden erfolgten bereits in den Jahren 2012 bis 2014 im Planungsabschnitt 3 zwischen Neuhof und Baruth (Mark). Im Planungsabschnitt 2 entstand am Nottekanal eine neue Eisenbahnüberführung. Und weiter südlich in Elsterwerda-Biehla erneuerte die Deutsche Bahn das Kreuzungsbauwerk: Auf 420 Metern tauchen die Gleise der Eisenbahnstrecke Berlin–Dresden unter den Gleisen der Bahnstrecke Roßlau–Horka hindurch (Planungsabschnitt 6).

In den Folgejahren 2013 bis 2016 folgten die Baumaßnahmen an den Bahnübergängen in Rangsdorf und Dahlewitz, wo nun Straßenunterführungen die alten Übergänge ersetzen und somit Wartezeiten durch geschlossene Schranken für den Straßenverkehr entfallen. In diesem Planungsabschnitt 1 wurden zudem auch die Bahnhofsbereiche in den beiden Gemeinden umgestaltet und modernisiert. Den Ausbau der Strecke zwischen Hohenleipisch und Elsterwerda, der Planungsabschnitt 4, setzte die Deutsche Bahn außerdem bis ins Jahr 2015 um.

Im Juni 2016 begannen die Bauarbeiten auf dem 73 Kilometer langen Mittelabschnitt von Wünsdorf bis Hohenleipisch. Gebaut wurde zunächst unter rollendem Rad, so fuhr der Zugverkehr weitestgehend auch während der Bauarbeiten. Während einer 16-monatigen Totalsperrung der Teilstrecke Wünsdorf-Waldstadt bis Hohenleipisch ab August 2016 wurden im sogenannten Baulos Nord von Baruth (Mark) bis Walddrehna (ausschließlich) unter anderem rund 33 Kilometer Gleise neu gebaut, sieben Eisenbahnbrücken und 19 Durchlässe erneuert. Insgesamt ersetzen in diesem Abschnitt 18 Straßen- oder Eisenbahnbrücken die alten Bahnübergänge. Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 nahm die Deutsche Bahn die modernisierte Strecke wieder in Betrieb.

Im Baulos Süd von Walddrehna bis Hohenleipisch (ausschließlich des Bahnhofs) baute die Deutsche Bahn unter anderem sieben Eisenbahnüberführungen sowie jeweils acht Durchlässe und Straßenüberführungen neu. Und der Streckenabschnitt zwischen dem Bahnhof Großenhain und Kottewitz erhielt eine neue Oberleitung und Gleisanlage sowie moderne Leit- und Sicherungstechnik (Planungsabschnitt 5).

Bis Ende 2020 rüstete die Deutsche Bahn die gesamte Strecke zwischen Berlin und Dresden mit dem Europäischen Zugbeeinflussungssystem (ETCS) aus. Damit sind Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h möglich. Der Zeitplan für die ETCS Installation musste zwischenzeitlich einmal angepasst werden, aufgrund eines durch die EU-Kommission verfügten Versionswechsel. In der Zwischenzeit fuhren die Fernzüge wie auch alle Züge des Güter- und Nahverkehrs mit der in Deutschland üblichen Leit- und Sicherungstechnik.

 

  • Bf Wünsdorf-Waldstadt

  • Bf Zossen

  • Th.-Müntzer-Str./L791

Umbau Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt

Der Umbau des Bahnhofs Wünsdorf-Waldstadt ist ebenfalls Teil des Ausbaus der Schieneninfrastruktur zwischen Berlin und Dresden für den Hochgeschwindigkeitsverkehr. So erhalten Wünsdorf und Zossen eine noch bessere Anbindung innerhalb der Metropolregion Berlin/Brandenburg. Der Planfeststellungsbeschluss für den Umbau des Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt liegt seit Juni 2019 vor. Der Umbau erfolgt in den Jahren 2020 bis voraussichtlich 2023.

Im Januar 2020 begannen die ersten bauvorbereitenden Arbeiten. Im Zuge des Ausbaus werden die Verkehrsstationen der Regionalverkehrs erneuert. Um die Sicherheit der Reisenden zu erhöhen, erweitert die Deutsche Bahn die Außenbahnsteige auf eine Breite von 4 Metern. Eine Personenunterführung für den Rad- und Fußverkehr ersetzt den alten Bahnübergang Zum Bahnhof. So entfallen die Wartezeiten an der Schranke und der Bahnhof ist barrierefrei zu erreichen. Die Unterführung wurden im November 2021 fertig gestellt. Restarbeiten an den Rampen und die Anbindung an den Bahnhofsvorplatz erfolgten bis in den Sommer 2022.

Das Elektronische Stellwerk (ESTW) ist seit November 2021 in Betrieb. Die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik sowie der Neubau von Signalen ermöglichen nun dichtere Zugfolgen im Regionalverkehr. Die Bahnsteige 1 und 2 wurden 2022 fertiggestellt. Zudem folgten noch Arbeiten an den Gleisen und den Oberleitungen und die Inbetriebnahme weiterer Signalanlagen des ESTW. Im westlichen Bahnhofsbereich setzt die Deutsche Bahn unter anderem Arbeiten an den Gleisen 1 und 7 um (seit Oktober 2022 in Gleis 3 umbenannt). Bis 2023 werden die Lärmschutzwände fertiggestellt und Restarbeiten an den Bahnsteigen 1 und 3 durchgeführt.

Weitere Informationen zum Umbau des Bahnhofs Wünsdorf-Waldstadt enthält das Faltblatt.