Ausbaustrecke Berlin–Dresden
Zweite Baustufe mit drei Projektabschnitten
In der zweiten Baustufe baut die Deutsche Bahn die noch ausstehenden Abschnitte der Ausbaustrecke Berlin–Dresden für eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von 200 km/h aus. Auch auf der verbleibenden Strecke ersetzen zukünftig Eisenbahnüberführungen oder Straßenüberführungen die alten Bahnübergänge. An einigen Stellen werden Haltepunkte erneuert und beispielsweise Bahnsteige an die neuen Anforderungen angepasst und verlängert.
In den Abschnitten mit einer Länge von insgesamt noch rund 45 km finden Arbeiten im Tiefbau, Oberbau, Kabeltiefbau sowie Entwässerungsarbeiten statt. Weiterhin umfasst das Projekt den Neubau einiger Stellwerke und die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik. Und es werden einige Moorstellen saniert.
Die zweite Baustufe unterteilt sich in drei Projektabschnitte, die sich derzeit in der Entwurfsplanung befinden. Die verbleibenden 45 km unterteilen sich von Norden nach Süden in die Abschnitte Blankenfelde (ausschließlich des Bahnhofs) bis Wünsdorf-Waldstadt ohne die Bahnhöfe Zossen und Rangsdorf, den Abschnitt um den Bahnhof Doberlug-Kirchhain (Abschnitt 2) und den Projektabschnitt 3, der von Elsterwerda bis Großenhain Berliner Bahnhof reicht. Voraussichtlich im Jahr 2027 beginnen die Baumaßnahmen.
Projektabschnitt 1
Projektabschnitt 2
Projektabschnitt 3
Der Projektabschnitt 1
Blankenfelde (ausschließlich)–Wünsdorf-Waldstadt (ausschließlich), ohne die Bahnhöfe Rangsdorf und Zossen
Der Abschnitt beginnt südlich des S-Bahnhofs Blankenfelde und reicht bis zum Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt ohne die Bahnhöfe Rangsdorf und Zossen. Zwischen Rangsdorf und Wünsdorf-Waldstadt entstehen drei neue Eisenbahnüberführungen, zwei Straßenüberführungen sowie eine neue Personenunterführung. Entlang der gesamten Strecke werden die Oberleitung und die Telekommunikationsanlagen erneuert. Die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit ist 200 km/h. Der Antrag auf Planfeststellung wird beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) in 2024 eingereicht.
Baumaßnahmen im Detail
- In Abschnitt 1.1 von Blankenfelde bis Rangsdorf wird die Oberleitung erneuert. Zudem werden die Telekommunikationsanlagen neu gebaut. Auf einer Länge von 2.200 m werden Bauarbeiten am Tief-, Ober- und Kabeltiefbau durchgeführt.
- In Rangsdorf entsteht ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW).
- Im Abschnitt 1.2 von Rangsdorf bis Zossen entstehen drei Eisenbahnüberführungen, eine Straßenüberführung in Pramsdorf sowie eine Personenunterführung am Reihersteg.
- Die Verkehrsstation Dabendorf wird modernisiert und neu errichtet.
- Im Abschnitt 1.3 von Zossen bis Wünsdorf-Waldstadt wird die Oberleitung erneuert. Die Telekommunikationsanlagen werden zudem neu gebaut.
Der Projektabschnitt 2
Bahnhof Doberlug-Kirchhain
Der rund 6 km lange Abschnitt liegt in Doberlug-Kirchhain und betrifft den Bahnhof sowie fünf Bahnübergänge. Im Bahnhof Doberlug-Kirchhain kreuzen sich die Strecken Berlin–Elsterwerda–Dresden und Halle–Guben. Im Zuge des Ausbaus der Eisenbahnstrecke entstehen vier Eisenbahnüberführungen und eine Straßenüberführung. Die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit ist 200 km/h. Der Antrag auf Planfeststellung wurde beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) im Sommer 2023 eingereicht.
Baumaßnahmen im Detail:
- Am Bahnhof Doberlug-Kirchhain wird das Kreuzungsbauwerk erneuert. Zudem wird der Mittelbahnsteig unten durch zwei neue Außenbahnsteige ersetzt.
- Es entstehen neue Treppenaufgänge und Aufzüge sowie ein Blindenleitsystem.
- Die Oberleitung und die Telekommunikationsanlagen werden entlang des Streckenabschnitts erneuert.
- Die Straßenüberführung Luckauer Straße (L701) wird als massive Halbrahmenkonstruktion neu errichtet.
- Die Eisenbahnüberführungen Cottbusser Straße, Finsterwalder Straße und Südstraße werden ebenfalls als massive Halbrahmenkonstruktion neu errichtet.
- Auf dem Streckenabschnitt werden fünf Durchlässe erneuert.
Schall- und Erschütterungsschutz
- Mit dem Ausbau der Eisenbahnstrecke werden keine aktiven Lärmschutzmaßnahmen in Doberlug-Kirchhain umgesetzt. Wenige Häuser unmittelbar an der Strecke sind voraussichtlich anspruchsberechtigt für passive Maßnahmen.
Der Projektabschnitt 3
Elsterwerda und Gemeinde Röderland
Der Abschnitt befindet sich in Elsterwerda und der Gemeinde Röderland. Im Zuge des Ausbaus der Strecke auf eine Geschwindigkeit von 200 km/h werden die Bahnübergänge zurückgebaut und durch Brücken und Unterführungen ersetzt. Dabei werden in der Stadt Elsterwerda sechs Eisenbahnüberführungen erneuert. In der Gemeinde Röderland werden zwei Bahnübergänge durch eine Straßenüberführung und eine barrierefreie Fußgängerunterführung ersetzt. In Prösen Ost errichten wir Lärmschutzwände und setzen an den Gleisen Maßnahmen zum Erschütterungsschutz um. Die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit ist 200 km/h. Der Antrag auf Planfeststellung wurde beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) im Sommer 2023 eingereicht.
Baumaßnahmen im Detail:
- In der Stadt Elsterwerda erneuern wir sechs Brückenbauwerke, Teile der Gleis- und Tiefbauanlagen sowie die Signaltechnik und Oberleitungen.
- Die Geschwindigkeit bleibt im Bahnhofsbereich bis über den Bahnübergang Kotschka bei bis zu 160 km/h. Der Bahnübergang bleibt bestehen.
- Die Eisenbahnüberführung Binnengraben, An der Unterführung, Thaugraben, Schwarze Elster, Pulsnitz und Floßkanal werden erneuert.
- In der Gemeinde Röderland ersetzt die Deutsche Bahn zwei Bahnübergänge an der B169 und am Haltepunkt Prösen Ost (Hauptstraße) durch eine Straßenüberführung bzw. eine barrierefreie Fußgängerunterführung.
- Weiterhin werden der Haltepunkt Prösen Ost und die Eisenbahnüberführung in Wainsdorf erneuert.
Schall- und Erschütterungsschutz
- Mit dem Ausbau der Strecke werden in der Gemeinde Röderland Lärmschutzwände errichtet. In Elsterwerda werden keine aktiven Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt.
Gemeinde Röderaue und Großenhain
Der Abschnitt befindet sich in Sachsen in der Gemeinde Röderaue und Großenhain. In der Gemeinde Röderaue wird die komplette Gleisanlage und die bahntechnische Ausrüstung erneuert. Zudem werden der Haltepunkt Frauenhain sowie weitere Eisenbahnüberführungen und Durchlässe neu errichtet. In Zabeltitz entsteht eine neue Straßenüber- und eine Fußgängerunterführung. Die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit ist 200 km/h. Der Antrag auf Planfeststellung wurde beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) im Sommer 2023 eingereicht.
Baumaßnahmen im Detail:
- Eine weitere Maßnahme ist die Erneuerung des Haltepunktes Frauenhain. Die Außenbahnsteige werden neu gebaut auf eine Regellänge von 170 m.
- In Großenhain wird der Bahnübergang Zabeltitz geschlossen und durch eine Straßenüberführung ersetzt. Zudem entsteht eine Fußgängerunterführung am Bahnübergang. 3 Linienführungen werden derzeit untersucht.
- Am Großenhain Berliner Bahnhof wird ein elektronisches Stellwerk (ESTW) errichtet. Außerdem werden die Bahnsteige zum Ausbau der Strecke zurückgebaut.
- Zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit wird der Durchlass Lambertsgraben erneuert und dabei vergrößert.
- Der Streckenausbau erfordert die Erneuerung der Personenüberführung am Pfeifweg. Mit dem Ausbau der Fußweg von 1,80 m im Bestand auf 2,50 m für den Fußgängerverkehr verbreitert.
Schall- und Erschütterungsschutz
- In Großenhain entsteht entlang der Rosa-Luxemburg-Straße eine Schallschutzwand auf einer Länge von ca. 750 m. Weiterhin besteht vereinzelt Anspruch auf passiven Schallschutz.