Umbau des südlichen Berliner Außenrings

Bei der Dresdner Bahn geht’s voran. Neben den Abschnitten auf dem Berliner Gebiet wird auch in Brandenburg am #NeuesNetzFürDeutschland gebaut. In den letzten Monaten am südlichen Berliner Außenring. Wir haben mit Benjamin Döring, Teilprojektleiter, und Dagmar Golde, Projektingenieurin, aus dem Projektteam der Dresdner Bahn gesprochen.

Warum wurde in den letzten Monaten am Berliner Außenring gearbeitet? Welche Bedeutung hat der Umbau im Rahmen des Projektes Dresdner Bahn?

Ein Projektziel der Dresdner Bahn ist die bessere Anbindung des neuen Berliner Flughafens BER an die Hauptstadt. In Zukunft sollen die Züge öfter und schneller die Berliner Innenstadt mit dem Flughafen verbinden. Um dieses Ziel zu erreichen, war der Umbau des Berliner Außenrings sehr wichtig.

Also ein weiterer Meilenstein für die Dresdner Bahn. Was wurde denn genau umgebaut?

Durch die Verschiebung der beiden Gleise des Berliner Außenrings haben wir Platz gewonnen für die hinzukommenden zwei Gleise der Mahlower Kurve – einer neuen Verbindungskurve, die die schnellste Verbindung vom Berliner Südkreuz zum BER darstellt. Zudem haben wir die alte Stellwerkstechnik durch ein modernes, elektronisches Stellwerk abgelöst. Gleichzeitig konnten wir die sogenannte Weichenplatte erneuern. Eine Weichenplatte umfasst mehrere Weichen, durch die komplexe Fahrtwege ermöglicht werden. So können alle Fahrten in Richtung Schönefeld und Flughafen BER ohne längere Laufwege erreicht werden. Insgesamt bauten wir vier Gleise auf einer Länge von circa einem Kilometer um, neun Weichen wurden erneuert und eine neue Oberleitungsanlage errichtet. Zudem errichteten wir zwei Lärmschutzwände neu.

Für diese Bauarbeiten war auch eine Sperrpause auf dem südlichen Berliner Außenring notwendig. Warum?

Genau, das war erforderlich, um den nötigen Platz für die Bauarbeiten zu haben. Der Berliner Außenring hat für die Eisenbahn in der Hauptstadtregion eine enorme Bedeutung, insbesondere im Güterverkehr – diesen Verkehrsfluss können wir nicht lange unterbrechen. So hatten wir nur eine kurze Sperrpause zur Verfügung, um die Hauptbauarbeiten durchzuführen. Für das Projektteam war es eine große Herausforderung, den Bauablauf entsprechen zu planen und die verschiedenen Baufirmen zu koordinieren. Eine weitere Herausforderung war die enormen Erdmassen zu bewegen: pro Tag rund 2000 Tonnen Erde über einen halbseitig im Umbau befindlichen Bahnübergang.

Konnten alle Bauarbeiten rechtzeitig beendet werden?

Dank des Einsatzes des gesamten Teams und der beteiligten Baufirmen hat der Umbau in der Sperrpause gut funktioniert. Der erste Höhepunkt war die Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe des Elektronischen Stellwerks am 12. November 2021. Der zweite Höhepunkt dann die Wiederinbetriebnahme der Weichenplatte am 11.12.2021. Ein weiterer Meilenstein für die Dresdner Bahn.

Sind die Arbeiten am Außenring nun beendet?

Natürlich waren noch nicht alle Bauarbeiten mit der Sperrpause geschafft. Bis Mitte Dezember 2021 wurden die Oberleitungen, die signaltechnische Ausrüstung und der Kabeltiefbau fertiggestellt. Jetzt ist alles in Betrieb. Die Bauarbeiten an der benachbarten Mahlower Kurve gehen natürlich weiter.

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